Stromtarife sinken: Trotz Kostenexplosion im Jahr 2023 senken diese beiden Gemeinden die Stromtarife
Strom wird in fast allen Schweizer Gemeinden teurer. Nur in zwei Gemeinden zahlen die Bewohner bald weniger für Strom. Wie wird das gemacht? 1/7 In fast allen Kommunen wird der Stromtarif um durchschnittlich 27 Prozent steigen. Ausnahmen sind zwei Gemeinden in Bern, wo der Strompreis sogar sinkt. Das Bild zeigt die Gemeinde Lütschental, in der der Stromtarif 2023 um zwei Prozent gesenkt wird. Wasserkraftwerk Jungfraubahn Auch die Nachbargemeinde Gündlischwand muss weniger zahlen. Bildschirmfoto/Google Maps Stromlieferant ist das Wasserkraftwerk der Jungfraubahn. Damit wird vor allem im Sommer genügend Strom produziert, um die beiden Gemeinden mit insgesamt 496 Einwohnern zu versorgen. Wasserkraftwerk Jungfraubahn
In fast allen Kommunen wird der Stromtarif um durchschnittlich 27 Prozent steigen. Ausnahmen sind zwei Gemeinden in Bern, wo der Strompreis sogar sinkt. Der Hauptgrund ist, dass die Gemeinden über ein eigenes Wasserkraftwerk verfügen, die Jungfraubahn Power Station. Ein Experte erklärt, warum andere Kommunen nicht bald weniger für Strom zahlen müssen.
Die Strompreise steigen in fast allen 2148 Gemeinden stark an, teilweise um mehr als 280 Prozent. Lediglich zwei Gemeinden bleiben verschont: Während in Grindelwald der Stromtarif gleich bleibt, müssen die Einwohner von Gündlischwand und Lütschental noch weniger pro Kilowattstunde bezahlen. Auch wenn es nur knapp ein halber Cent pro kWh ist – wie ist das zu erklären? Der Hauptgrund ist, dass die Gemeinden über ein eigenes Wasserkraftwerk verfügen, die Jungfraubahn Power Station. Damit wird vor allem im Sommer genügend Strom produziert, um die beiden Gemeinden mit insgesamt 496 Einwohnern zu versorgen. Gemäss Medienvertreterin Kathrin Naegeli muss das Kraftwerk auch ausserhalb des Sommers Strom zukaufen. «Aber frühestens 2024 werden unsere Einkaufskosten steigen, da wir langfristige Verträge mit unseren Stromlieferanten haben», sagt Nageli.
Ausgleich hoher Grundgebühren
Die Mediensprecherin erklärt, dass das Kraftwerk für nächstes Jahr sogar Kosten sparen könnte: „Die Jungfraubahnen hatten festgestellt, dass die Grundgebühr im Vergleich zu den umliegenden Netzen eher hoch war. Diese verkürzt sich daher auf den 1. Januar 2023. » Die Versorgung mit günstigem Strom für die beiden kleinen Gemeinden des Berner Oberlandes ist somit dank eigenem Kraftwerk und langfristiger Einkaufsplanung möglich. Susanne Gertsch, Bürgermeisterin von Gündlischwand, freut sich über gesunkene Strompreise. „Es ist sehr erfreulich, dass Strom billiger wird. Zumal wir unser gesamtes Wasser nur mit Pumpen in die Gemeinde bringen und verteilen können.“ Diese Pumpen verbrauchten viel Strom. Außerdem entlaste es den Handel, auch wenn er eher klein sei, sagt Gertsch. Die Bürgermeisterin der Nachbargemeinde Lütschental teilt ihre Freude. Man sei erleichtert, dass die Strompreise nicht gestiegen seien, sagt Hansruedi Burgener auf die Frage nach 20 Minuten.
Die Unabhängigkeit vom Strommarkt bringt Preissicherheit
Aber warum können nur zwei der 2148 Gemeinden in der Schweiz die Stromtarife senken? „Viele Stadtwerke beziehen den Großteil ihres Stroms von der Strombörse in Leipzig. Strom aus Kohle- oder Kernkraftwerken wird beispielsweise häufig mit Papierzertifikaten in Wasserkraft umgewandelt. Wenn die Strompreise am Markt steigen, spürt das der Kunde entsprechend», sagt Felix Nipkow, Energieexperte beim Schweizerischen Institut für Energie. Stadtwerke wie das Wasserkraftwerk Jungfraubahn, die ihren eigenen Strom erzeugen, seien unabhängig vom Markt und damit unabhängig von Schwankungen an der Strombörse, sagt Nipkow. Solche Fälle sind jedoch nicht die Regel und ein weiterer Ausbau der dezentralen Wasserkraft ist schwierig. „Das Potenzial der Wasserkraft ist weitgehend ausgeschöpft. Solar- und Windanlagen hingegen bieten viele Möglichkeiten. Gerade Photovoltaikanlagen können schnell installiert und in Betrieb genommen werden, was für den nächsten Winter sinnvoll wäre.“
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