Die Bundesregierung erhöht ihren Beitrag zur weltweiten Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria deutlich. Deutschland wird in den Jahren 2023 bis 2025 insgesamt 1,3 Milliarden Euro zum globalen Fonds gegen die drei Krankheiten beitragen, 30 Prozent mehr als im Vorjahr, kündigte Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) am Donnerstag in Berlin an. Entwicklungshilfeorganisationen begrüßten das finanzielle Engagement der Bundesregierung. Schultz betonte, die Coronavirus-Pandemie habe zuletzt zu „erheblichen Rückschlägen“ im Kampf gegen Aids, Tuberkulose und Malaria geführt. Aussperrungen, überlastete Krankenhäuser und unterbrochene Lieferketten haben vielerorts zu Behandlungsunterbrechungen geführt – mit drastischen Folgen für die Betroffenen. „Deshalb erhöhen wir unseren Beitrag zum globalen Fonds um 30 Prozent, um den Kampf gegen Krankheiten wieder in Gang zu bringen“, sagte der Minister. AIDS, Tuberkulose und Malaria gehören weltweit zu den häufigsten Infektionskrankheiten. Diese Epidemien zu beenden, ist eines der globalen Nachhaltigkeitsziele, die die UNO bis 2030 erreichen will. Der 2002 gegründete globale Fonds spielt dabei eine wichtige Rolle. Seit Beginn der Coronavirus-Pandemie beklagt der Fonds jedoch einen deutlichen Rückschlag im Kampf gegen die drei Krankheiten. Beispielsweise ist die Zahl der HIV-Tests seit 2020 zurückgegangen und weniger HIV-Infizierte haben eine Behandlung begonnen. Am Rande der Generaldebatte der UN-Generalversammlung in New York findet Mitte September eine Wiederauffüllungskonferenz zum Globalfonds statt. Für die Fortführung der bestehenden Programme des Fonds sollen für den Zeitraum 2023 bis 2025 insgesamt mindestens 18 Milliarden US-Dollar (18,1 Milliarden Euro) mobilisiert werden. Deutschland hat für die Jahre 2020 bis 2022 insgesamt eine Milliarde Euro bereitgestellt und ist damit viertgrößter staatlicher Geber des Fonds. „Der globale Fonds ist das wichtigste Instrument im Kampf gegen HIV, Tuberkulose und Malaria“, sagte die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung am Donnerstag. Die Kurskorrektur der Bundesregierung sei “wichtig und richtig”. Nur so können die Rückschläge durch die Corona-Pandemie “kompensiert” werden. Die Entwicklungshilfeagentur ONE nannte die 1,3-Milliarden-Euro-Zusage eine „starke Botschaft“. Damit helfe Deutschland, “Millionen Menschen zu retten”. „Die Corona-Pandemie ist ein Schlag in die Magengrube für alles, was wir im Bereich Global Health erreicht haben“, erklärt Stephan Exo-Kreischer, Geschäftsführer von ONE Deutschland. Die Zahl der Todesopfer durch Tuberkulose ist zum ersten Mal seit 15 Jahren wieder gestiegen, und der Kampf gegen HIV und AIDS wurde um Jahre zurückgeworfen. Beiträge wie der Deutschlands seien daher „unverzichtbar, um Dinge verändern zu können“, erklärte Exo-Kreischer. © 2022 AFP