US-Verteidigungsminister Lloyd Austin erinnerte in seiner Eröffnungsrede an das erste Ministertreffen Ende April in Ramstein. Ziel war es damals, der Ukraine kurzfristig mit Waffen zu helfen, den Ansturm russischer Truppen abzuwehren.
Austin über Rammstein: „Der Krieg in der Ukraine hat einen Wendepunkt erreicht“
Nun hat der Krieg eine neue Phase erreicht, Austin sprach sogar von einem Wendepunkt. Der russische Angriff auf Kiew wurde abgewehrt, ukrainische Truppen hatten eine Offensive im Süden des Landes gestartet. „Wir sehen den nachgewiesenen Erfolg unserer Bemühungen auf dem Schlachtfeld“, sagte Austin. Jetzt geht es darum herauszufinden, welche Unterstützung die Ukraine langfristig braucht. Er sagte der Ukraine weitere US-Militärhilfe im Wert von rund 675 Millionen Euro zu. Zudem soll über eine internationale Ausbildungsmission für ukrainische Soldaten gesprochen werden. Herzliche Begrüßung durch US-Verteidigungsminister Lloyd Austin (3.vl) und seine deutsche Amtskollegin Christine Lambrecht (3.vr). SWR Der US-Verteidigungsminister dankte ausdrücklich seiner deutschen Amtskollegin Christine Lambrecht (SPD) für die Unterstützung Deutschlands bei der Installation von Luftverteidigungssystemen. “Wir haben schon so viel getan”, sagte Austin. “Und wir wollen mehr tun.” Das Treffen wird von vielen Medienvertretern besucht. SWR
Die Ukraine fordert mehr westliche Waffen
Der ukrainische Ministerpräsident Denis Smikhal sagte kurz vor der Konferenz, er habe bei einem Treffen mit Bundeskanzler Olaf Solz (SPD) in Berlin konkrete Vorschläge zur Lieferung von Leopard-2-Kampfpanzern nach Kiew gemacht. Deutschland hat bereits die Panzerhaubitze 2000 und den Mehrfachraketenwerfer MARS-II sowie weitere Waffen an die Ukraine geliefert. Die NATO hat kürzlich angekündigt, ukrainische Truppen mit Winterausrüstung auszustatten. Unter anderem werden warme Kleidung, Winterschuhe und Zelte gestellt. Die Pläne wurden auf Wunsch des ukrainischen Verteidigungsministers Oleksiy Reznikov erstellt.
Schwere Waffen für die Ukraine wurden erstmals in Ramstein angekündigt
Es ist bereits das fünfte Treffen der Kontaktgruppe – das erste fand ebenfalls Ende April in Ramstein statt. Verteidigungsminister Lambrecht kündigte damals erstmals an, Deutschland werde schwere Waffen an die Ukraine liefern. Dies waren 30 Exemplare des Flugabwehrpanzers Gepard. Ein weiteres Treffen der Kontaktgruppe fand im Juni in Brüssel statt. Der deutsche Verteidigungsminister hat zugesagt, die Ukraine mit Artillerie-Raketensystemen aus Beständen der Bundeswehr zu beliefern. Anwohner der umliegenden Orte des Fliegerhorsts in der Pfalz haben wenig von dem Treffen. Schon bei der ersten Begegnung waren Auswirkungen wie Straßensperrungen nur am Fliegerhorst selbst zu spüren.