Anhaltender Regen verschafft etwas Erleichterung bei der Bekämpfung des Brockenbrandes. Die Zahl der Rettungsdienste stieg jedoch an. Für die Löschflugzeuge aus Italien ist der Einsatz beendet. Das Feuer sei unter Kontrolle und breite sich nicht mehr aus, sagte ein Sprecher von Harts County am Donnerstagmorgen. Der Regen half bei der Brandbekämpfung. Der einsetzende Nebel führte jedoch zu Verzögerungen bei den Löscharbeiten aus der Luft. Am Donnerstag seien 440 Einsatzkräfte im Einsatz gewesen, am Mittwoch seien es noch 350 gewesen. Heute sollen wieder Feuerwehrleute vor Ort im teilweise schwer zugänglichen Brandbereich eingesetzt werden, so der Sprecher weiter. Mehrere Löschhubschrauber sollen die Brände aus der Luft unter Kontrolle halten. Die Besatzungen der beiden italienischen Löschflugzeuge verabschiedeten sich dagegen am Morgen von ihren Triebwerken – „bei einem regionalen Getränk“, sagte der Sprecher. AUDIO: Lesen Sie zur Gefahr von Waldbränden: “Wir müssen besser vorsorgen” (07.09.2022) (8 min)

Die Aufräumarbeiten dürften noch einige Tage dauern

90 Einsatzkräfte müssen nach Angaben der Feuerwehr nach Königsberg – einer steilen Bergkuppe des Brockens – hochfliegen und von dort absteigen. Weitere 100 Kräfte werden von den Flanken aus unterstützt. Männer und Frauen lockern mit Heugabeln den Boden und schlagen Wege durch den Wald, um an die Glut zu gelangen, sagte Kreisbrandmeister Kai-Uwe Lose. Auch Technik aus den Kreisen Wolfenbüttel und Goslar kommt zum Einsatz – größere Wasserbehälter, die sonst zum Löschen brennender Elektroautos verwendet würden. Etwa 160 Hektar Wald und Feuchtgebiete sind seit Ausbruch des Feuers von Bränden betroffen. Selbst wenn das Feuer weitgehend unter Kontrolle ist, werden die Brandbekämpfungsbemühungen wahrscheinlich noch einige Tage andauern, sagte Lose. Er schätzt, dass es bis in die nächste Woche dauern könnte, weil die Glut weiter brennt.

Umweltminister: Der Staatsvertrag steht nicht zur Diskussion

Umweltminister Olaf Lies (l.) wurde am Dienstag in Wurmberg im Gespräch mit Nationalpark-Direktor Roland Pietsch (r.) über den Brocken-Waldbrand informiert. In der Debatte darüber, ob Totholz aus dem Wald entfernt werden soll, um künftige Brände zu verhindern, hält Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD) am Modell eines gemeinsamen Nationalparks Harz für Sachsen-Anhalt und Niedersachsen fest. „Bei allem Verständnis für den politischen Druck auf das Landwirtschaftsministerium in Sachsen-Anhalt: Wir müssen zunächst in aller Ruhe dafür sorgen, dass der Brand gelöscht wird, die Kameraden sicher vom Einsatz zurückkehren, die Brandursache ermittelt wird. und dann lassen sich daraus die richtigen Schlüsse ziehen.” Sachsen-Anhalts Forstminister Sven Schulze (CDU) hatte zuvor Zweifel an dem Modell geäußert. Lies weist darauf hin, dass die Parlamente beider Länder nach langen Verhandlungen diesen Staatsvertrag als Zeichen der neuen Einheit Deutschlands geschlossen haben. “Das kann man nicht einfach mit einem Ministerstrich abschreiben. Minister Schulze sieht das wohl so.” Sachsen-Anhalt wurde aufgefordert, das Totholz aus dem Park zu entfernen. Lügen sagten, es würde nicht funktionieren, dafür gab es zu viel totes Holz.

Nationalpark-Chef: Der Harz ist ein besonderer Naturraum

Nationalpark-Chef Roland Pietsch sieht das ähnlich. Einerseits gäbe es dafür keine Maschinen, andererseits müsste das „Nationalparkgesetz“ durch die Abstimmungen der Landtage von Sachsen-Anhalt und Niedersachsen geändert werden. Und schließlich hätte auch die EU ein Wörtchen mitzureden, denn der Nationalpark Harz steht als besonderer Naturraum unter Schutz. Pietsch betonte, dass der Harz seinen internationalen Status als Nationalpark verlieren könnte. Allerdings muss neben der Feuerwehr nun auch das Straßennetz genau unter die Lupe genommen werden. Gegebenenfalls könnten auch Gänge vorsorglich durchtrennt werden, da er mit der Feuerwehr in engen Gesprächen sei. Im Sinne der Gefahrenabwehr ist dies auch mit Nationalparkregeln vereinbar.

Ein Feuerwehrmann wurde verletzt

Ein Feuerwehrmann wurde schwer verletzt. Ein technisches Gerät ist explodiert, wie ein Vertreter der Region Harz am Montagabend mitteilte. Der Feuerwehrmann wurde mit einem Rettungshubschrauber in das Verbrennungszentrum Bergmannstrost Halle (Sachsen-Anhalt) gebracht.

Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version des Textes hieß es, dass Niedersachsens Umweltminister Olaf Lieu (SPD) derzeit die Arbeit der Feuerwehr im Harz kritisiert. Diese Aussage ist falsch. Wir haben den Fehler korrigiert.

VIDEO: Ein Löschflugzeug füllt 6.000 Liter Wasser in zwölf Sekunden (1 Minute)

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Niedersachsen 18.00 Uhr | 07.09.2022 | 18:00 Uhr