– Nach einer bedrohlichen Situation am Bahnhof Ansbach erschießt die Polizei einen Mann, der zuvor wahllos Passanten angegriffen hat.  Was hat den Täter motiviert?  Zeugen sagen, sie hätten den Angreifer „Allahu Akbar“ rufen gehört.

Rund um den Ansbacher Hauptbahnhof spielen sich unheimliche Szenen ab. Blaulichter blinken in der Innenstadt, ein Hubschrauber ist in der Luft, während Feuerwehrleute eilen, um eine Anzeige bei einem Discounter aufzubauen. Hier, alles zeigt, griff ein Mann am Donnerstag gegen 18 Uhr plötzlich andere Passanten an. „Ein Messer soll im Spiel sein“, sagte Polizeisprecher Michael Conrad am Abend. Mindestens zwei Personen erlitten Stichverletzungen. Aber ihr Leben ist nicht in Gefahr. Die Polizisten wurden nicht verletzt. Der Angreifer wurde erschossen. Conrad bestätigt, dass die ersten Streifenpolizisten, die südlich der Station eintrafen, zu den Waffen gegriffen haben. Trotz sofortiger Reanimation verstarb der Mann im Discounter an der Draissstraße. Aufzeichnungen, die unserem Redaktionsteam zur Verfügung stehen, zeigen, wie der Angreifer scheinbar wahllos schreit und Menschen angreift. Als er Polizeisirenen hört, rast er davon. „Nach ersten Erkenntnissen gibt es keine Beziehung zwischen Menschen“, sagt Konrad. Doch die Forschung steht noch am Anfang.

Der messerschwingende Angreifer wurde identifiziert – er ist ein 30-jähriger Mann

Was den Angreifer trieb, ist noch unklar. Aber es gibt Hinweise. Polizeisprecher Conrad bestätigte auf Nachfrage, dass mehrere Zeugen sagten, der Mann habe „Allahu Akbar“ gerufen. “Aber das bedeutete nicht automatisch einen Terrorakt.” Spät in der Nacht wurde der Täter per Fingerabdruck identifiziert – es handelt sich um einen 30-jährigen Mann. Aus “ermittlungstechnischen Gründen”, teilte die Polizei mit, wollte sie keine weiteren Details bekannt geben. „Wir werden die neuen Erkenntnisse intensiv in unsere Umweltuntersuchungen einfließen lassen“, sagte Konrad. Die Wohnung wird voraussichtlich in der Nacht durchsucht.

Die Polizei hat eine Leitstelle eingerichtet und sucht Zeugen

Die Polizei geht davon aus, dass es sich bei dem Angreifer um einen Einzeltäter handelte, es besteht also keine besondere Gefahr für die Allgemeinheit mehr. Die Gerichtsmediziner nahmen am Donnerstagnachmittag ihre Arbeit auf. „Wir sind in der Review-Phase“, sagt Konrad. Experten der Landeskriminalpolizei sind bereits wegen Polizeischießereien im Einsatz – Routineverfahren. Bestätigt sich der Terrorverdacht, kann die Zuständigkeit auch auf das LKA in München verlagert werden. Die Ermittler suchen dringend nach Zeugen, die den Angriff des Mannes gesehen haben. Sie werden gebeten, sich an die Polizei zu wenden. Foto-, Video- oder Audioaufnahmen können auf einem Upload-Portal hochgeladen werden. Der Artikel wurde mehrfach aktualisiert. Alle aktuellen Polizeimeldungen finden Sie hier.