Dauerregen erleichtert die Bekämpfung des Brockenbrandes. Die Zahl der Notdienste ist zurückgegangen. Viele Löschhubschrauber sind noch im Einsatz. Ein Sprecher des Bezirks Harts teilte am Donnerstagabend mit, die jüngsten Ermittlungen hätten zwei kleinere Brände in schwer zugänglichen Gebieten ergeben, die nun bekämpft werden. Es gibt auch mehrere kleinere Brände. Aufgrund guter Löscherfolge werden nicht nur Einsatzkräfte, sondern auch Technik reduziert. Derzeit sind 300 Notdienste vor Ort. Der Schierke-Platz war wieder frei geworden. Das Brockenplateau sowie Zu- und Wanderwege blieben hingegen gesperrt. Sogar die Zerstörung existiert weiter. AUDIO: Lesen Sie zur Gefahr von Waldbränden: “Wir müssen besser vorsorgen” (07.09.2022) (8 min) Der Regen hatte am Donnerstag erheblich zur Entlastung der Einsatzkräfte beigetragen. Der einsetzende Nebel führte jedoch zu Verzögerungen bei der Brandbekämpfung aus der Luft. Auch am Donnerstag seien erneut Bodentruppen in das zeitweise schwer zugängliche Brandgebiet entsandt worden, sagte der Sprecher. Dank zahlreicher Löschhubschrauber konnten die Brandherde aus der Luft unter Kontrolle gebracht werden. Die Besatzungen der beiden italienischen Löschflugzeuge verabschiedeten sich hingegen am Morgen von ihren Maschinen – “bei einem regionalen Getränk”, sagte der Sprecher.
Die Aufräumarbeiten dürften noch einige Tage dauern
Das Feuer im Harz wurde am Samstag auf einem beliebten Wanderweg für Touristen in der Nähe des Aussichtspunkts Goethebahnhof entdeckt. Die Brandursachen sind noch nicht geklärt. Etwa 160 Hektar Wald und Feuchtgebiete sind seit Ausbruch des Feuers von Bränden betroffen. Auch wenn das Feuer weitgehend unter Kontrolle sei – die Löscharbeiten würden voraussichtlich noch einige Tage andauern, sagte Feuerwehr-Kreisleiter Kai-Uwe Lohse Lohse. Er schätzt, dass es bis in die nächste Woche dauern könnte, weil die Glut weiter brennt.
Umweltminister: Der Staatsvertrag steht nicht zur Diskussion
Umweltminister Olaf Lies (l.) wurde am Dienstag in Wurmberg im Gespräch mit Nationalparkdirektor Roland Pietsch (r.) über den Waldbrand am Brocken informiert. In der Debatte darüber, ob Totholz aus dem Wald entfernt werden soll, um künftige Brände zu verhindern, hält Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD) am Modell eines gemeinsamen Nationalparks Harz für Sachsen-Anhalt und Niedersachsen fest. „Bei allem Verständnis für den politischen Druck auf das Landwirtschaftsministerium in Sachsen-Anhalt: Wir müssen zunächst in aller Ruhe dafür sorgen, dass der Brand gelöscht wird, die Kameraden sicher vom Einsatz zurückkehren, die Brandursache ermittelt wird. und dann lassen sich daraus die richtigen Schlüsse ziehen.” Sachsen-Anhalts Forstminister Sven Schulze (CDU) hatte zuvor Zweifel an dem Modell geäußert. Lies weist darauf hin, dass die Parlamente beider Länder nach langen Verhandlungen diesen Staatsvertrag als Zeichen der neuen Einheit Deutschlands geschlossen haben. “Das kann man nicht einfach mit einem Ministerstrich abschreiben. Minister Schulze sieht das wohl so.” Sachsen-Anhalt wurde aufgefordert, das Totholz aus dem Park zu entfernen. Lügen sagten, es würde nicht funktionieren, dafür gab es zu viel totes Holz.
Nationalpark-Chef: Der Harz ist ein besonderer Naturraum
Nationalpark-Chef Roland Pietsch sieht das ähnlich. Einerseits gäbe es dafür keine Maschinen, andererseits müsste das „Nationalparkgesetz“ durch die Abstimmungen der Landtage von Sachsen-Anhalt und Niedersachsen geändert werden. Und schließlich hätte auch die EU ein Wörtchen mitzureden, denn der Nationalpark Harz steht als besonderer Naturraum unter Schutz. Pietsch betonte, dass der Harz seinen internationalen Status als Nationalpark verlieren könnte. Allerdings muss neben der Feuerwehr nun auch das Straßennetz genau unter die Lupe genommen werden. Gegebenenfalls könnten auch Gänge vorsorglich durchtrennt werden, da er mit der Feuerwehr in engen Gesprächen sei. Im Sinne der Gefahrenabwehr ist dies auch mit Nationalparkregeln vereinbar.
Ein Feuerwehrmann wurde verletzt
Ein Feuerwehrmann wurde schwer verletzt. Ein technisches Gerät ist explodiert, wie ein Vertreter der Region Harz am Montagabend mitteilte. Der Feuerwehrmann wurde mit einem Rettungshubschrauber in das Verbrennungszentrum Bergmannstrost Halle (Sachsen-Anhalt) gebracht.
Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version des Textes hieß es, dass Niedersachsens Umweltminister Olaf Lieu (SPD) derzeit die Arbeit der Feuerwehr im Harz kritisiert. Diese Aussage ist falsch. Wir haben den Fehler korrigiert.
VIDEO: Ein Löschflugzeug füllt 6.000 Liter Wasser in zwölf Sekunden (1 Minute)
Weitere Informationen Eine Karte zeigt, wo in Norddeutschland die Brandgefahr hoch ist – und wie sich die Gefahr in den kommenden Tagen entwickeln wird. mehr Wie gefährlich Totholz sein kann, darüber wird seit Tagen diskutiert. Grundsätzlich kann es aber für den Brandschutz sinnvoll sein. (19.08.2022) mehr Die Nationalparkverwaltung will über den künftigen Brandschutz informieren. Totholz löst Debatte aus. (19.08.2022) mehr Spätestens nach den Bränden im Harz steht der Umgang mit abgestorbenen Bäumen in niedersächsischen Wäldern zur Debatte. (16.08.2022) mehr Luftaufnahmen zeigen mehrere Explosionsorte. Der Brandort wurde beschlagnahmt, Experten sichern Spuren. (15.08.2022) mehr Dieses Thema im Programm:
Niedersachsen 18.00 Uhr | 08.09.2022 | 18:00 Uhr