Mit kalkuliertem Understatement hatte der Sturm Midland in die Favoritenrolle gedrängt. Mit fast dem gleichen Format wie beim 0:0 gegen Hartberg am Wochenende wollten die Grazer als nächstes für eine Überraschung sorgen. Was ihm vor 10.521 Zuschauern gelang, nach acht Minuten verwandelte Emegha die dritte Chance der Grazer aus kurzer Distanz. Der Niederländer setzte sich im richtigen Moment von seinem Gegenspieler ab und lenkte Dantes zielsichere Flachflanke ins untere Eck. Christian Ilzer schickte neben Emegha ein 19-jähriges Offensivduo zu William Böving. In der Innenverteidigung kehrte David Affengruber für Aleksandar Borkovic zurück. Zusammen mit dem sauberen Mittelfeldspieler Jon Gorenc-Stankovic kontrollierte die Storm-Abwehr Dänemark am Tabellenende tatsächlich vollständig. Nach einer Trauerminute um die verstorbene Queen Elizabeth II., die 1969 in Graz zu Gast war, meldeten sich Sturm-Fans zunächst mit der mutigen Forderung nach einer Ivica-Osim-Straße. Nur wenige kamen aus Midtjylland. Der dänische Vizemeister war nach technischen Problemen im Flug einige Zeit unterwegs. Die schwache Performance lässt sich kaum mit Reisestress erklären. Im dritten Spiel unter dem neuen Trainer Albert Capellas gab es in der ersten Halbzeit keine Topchance. Sturm verlor die Vorentscheidung. Der überragende Emega zeigte sich nach perfektem Pass von Tommy Horvath zunächst solide, schoss den Ball dann aber vom Strafraum an den Pfosten (24.). Torhüter Jonas Lössl hielt sein Team im Spiel gegen Böving (33.) und kurz darauf beim Elfmeter von Horvat (42.). Der halbhohe und fehlgeleitete Schuss des Slowenen machte es Losl leicht. Evander hatte zuvor Jusuf Gazibegovic äußerst ungeschickt zu Fall gebracht. Nach dem Seitenwechsel gab Midland einen Vorgeschmack darauf, warum sie die letzte EL-Saison mit neun Punkten beendet haben. Affengrubers Block gegen Anders Dreyer war entscheidend (50.), Jörg Siebenhandl tauchte bei einem Distanzschuss von Paulinho ab (51.). Sturm hatte weitere spannende Chancen: Stankovics Kopfball traf die Latte (61.), im nächsten Stoß ging Emegas Versuch über die Linie. So blieb das Spiel offen, Dreyer verfehlte knapp das Tor (66.). Ab der 74. Minute lag Sturm auf zehn zurück. Nach einem holprigen Start gegen Paulinho wurde Hierländer mit der zweiten Gelben Karte vom Platz gestellt. Ilzer schob dann die Abwehr an. Sein Team blieb defensiv solide und holte den Sieg durchweg dominant.